LESERFRAGEN EXPERTENTELEFON \"Augen-Lasik\" am 21.07.2011
Muss ich vor dem Lasern zum Augenarzt oder kann ich direkt in ein Augenzentrum gehen?
- Matthias Maus, Leiter der "Sehkraft"-Augenzentren in Köln und Berlin: Sie können direkt in ein Augenzentrum gehen, sollten aber darauf achten, dass Sie vor Ihrer Operation auf jeden Fall von einem Arzt untersucht und beraten werden.
Gerade beim Wassersport behindert mich meine Brille sehr und ich würde mir gerne die Augen lasern lassen. Nun bin ich aber ein etwas ängstlicher Typ. Wie läuft eine Augenlaser-Operation genau ab und wie sicher ist sie?
- Matthias Maus: Bei der Lasik wird zuerst ein nur 0,1 mm dünnes Hornhautdeckelchen kreiert. Dazu verwendet man entweder ein Präzisionsmesser oder einen speziellen Laser. Das Deckelchen wird vorsichtig zurückgeklappt. Auf der nun freiliegenden mittleren Schicht der Hornhaut wird mithilfe eines Lasers Gewebe so abgetragen, dass die gewünschte Korrektur erzielt wird. Danach wird das Deckelchen wieder zurückgeklappt und saugt sich von alleine an. Das eigentliche Lasern dauert im Durchschnitt nur sieben Sekunden, der gesamte Eingriff etwa zwölf Minuten für beide Augen. Die Lasik ist extrem sicher. Man geht aktuell von ca. 35 Millionen behandelten Augen weltweit aus.
Ich treibe täglich Sport. Die Brille ist dabei hinderlich, deshalb erwäge ich eine Augen-Lasik-Behandlung. Aber ich habe Angst, dass ich durch so eine OP wochenlang keinen Sport mehr treiben darf – stimmt das?
- Matthias Maus: Nein, das stimmt nicht. Schon einen Tag nach dem Eingriff können Sie wieder Joggen, Walken, Tennis spielen oder sogar im Meer schwimmen. Nach zwei bis drei Tagen können Sie mit Schutzbrille wieder Rad fahren, surfen oder Ski fahren. Und nach zwei Wochen ist auch das Baden in öffentlichen Bädern wieder möglich.
Ich bin 45 Jahre alt und leide schon unter Alterssichtigkeit. Kann man das
durch eine Augenlaserbehandlung korrigieren und wenn ja, auf was soll ich
achten?
- Dr. med. Bertram Meyer, Augenarzt und Laserspezialist im Augencentrum Köln: Die reine Alterssichtigkeit – also die Notwendigkeit einer Lesebrille – lässt sich durch eine Augenlaserbehandlung nicht korrigieren. Es ist allerdings möglich, mit speziellen Abtragungsprofilen die Alterssichtigkeit etwas hinauszuzögern bzw. mit der sogenannten Monovision – also ein Auge für die Ferne und das andere Auge für die Nähe – einen alltagstauglichen Kompromiss einzugehen.
Wie lange dauert es, bis ich nach einer Augen-Lasik-Behandlung wieder sehen kann, und wie lange bin ich krank geschrieben?
- Dr. med. Bertram Meyer: Etwa eine halbe Stunde nach der Laserbehandlung liegt die unkorrigierte Sehschärfe schon bei 40 bis 50 Prozent. Am ersten Tag nach der OP haben die meisten Patienten bereits die volle Sehschärfe – ohne Brille und ohne Kontaktlinse – und sind auch in der Lage, alleine mit dem Auto zur Kontrolluntersuchung in die Praxis zu fahren. Krank geschrieben werden dürfen die Patienten nach einer solchen OP nicht. Ein Erholungszeitraum von ein bis zwei Tagen ist aber in der Regel ausreichend.
Was passiert, wenn sich meine Sehschwäche nach der Lasik weiter verändert? Kann man überhaupt zweimal lasern lassen?
- Dr. med. Bertram Meyer: Grundsätzlich bleibt nach der ersten Heilungsphase die erreichte Sehschärfe über viele Jahre hinweg stabil. Kleine Tagesschwankungen sind natürlich – wie auch bei nicht gelaserten Augen – denkbar. Sollte dennoch eine kleine Nachkorrektur erforderlich werden, so ist diese in der Regel problemlos durchzuführen. Ein Nacharbeiten ist aber nur in zwei bis drei Prozent der Fälle erforderlich.
Mit welchen Kosten muss ich beim Augenlasern rechnen?
- Daniela Betz, Expertin für Augenzusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, Fürth: Die Kosten liegen bei etwa 2.000 bis 3.000 Euro pro Auge.
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten einer Laserbehandlung?
- Daniela Betz: Nein, die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich grundsätzlich nicht an den Kosten für eine Augen-Lasik-Operation.
Ich bin 40 Jahre alt und brauche noch keine Brille – will mich aber jetzt für die Zukunft absichern. Was würde eine Augenversicherung kosten und was sollte eine solche Police enthalten?
- Daniela Betz: In unserem Augenvorsorge-Tarif AZB zahlen Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren monatlich 5,50 Euro, im Alter von 18 bis 70 Jahren werden 9,90 Euro fällig und ab 71 Jahren liegt der monatliche Beitrag bei 12,90 Euro.
Ich bin leidenschaftlicher Mountainbiker und würde mir auch gerne die Augen lasern lassen. Mein Augenarzt sagte aber, meine Hornhaut sei sehr dünn. Was hat es damit auf sich?
- Karl Schmiedt, Augenarzt an der Augenklinik am Neumarkt in Köln, Diplom-Physiker und Spezialist für Laserchirurgie: Das bei uns am häufigsten eingesetzte Verfahren ist die sogenannte Femto-Lasik. Hierbei wird mit dem Femtosekunden-Laser ein Schnitt parallel zur Oberfläche geführt und also ein Deckelchen erzeugt, das geöffnet werden kann, um dann in der Tiefe der Hornhaut eine Laserkorrektur durchzuführen. Wenn die Hornhaut dafür zu dünn erscheint, kann bei einer Kurzsichtigkeit von weniger als minus sechs Dioptrien auch die Laserkorrektur direkt an der Oberfläche der Hornhaut durchgeführt werden, es handelt sich dann um eine sogenannte PRK. Der Heilungsverlauf ist etwas langwieriger, das Ergebnis aber ist dem der Lasik gleichwertig.
Was halten Sie davon, eine Augenlaserbehandlung aus Kostengründen im Ausland vornehmen zu lassen?
- Karl Schmiedt: Die ärztliche Sorgfaltspflicht gebietet es, bei einer solchen OP einen hohen Aufwand zu betreiben, um die größtmögliche Sicherheit und Qualität zu gewährleisten. Dieser Aufwand bezieht sich sowohl auf die umfangreichen Voruntersuchungen und die OP-Planung als auch auf die operative Leistung und die Nachsorge. Es ist zwar möglich, den Aufwand zu verringern und damit Kosten zu sparen; das entspricht aber nicht der Philosophie unserer Klinik.
Beim Sport behindert mich meine Brille ungemein. Ich habe allerdings eine Fehlsichtigkeit von minus fünf Dioptrien. Kommt für mich auch noch eine Augenlaserkorrektur in Frage?
- Karl Schmiedt: Dieser Wert liegt in einem mittleren Bereich für eine Lasik. Wenn sich bei der Voruntersuchung keine Auffälligkeiten ergeben, wird Ihre Fehlsichtigkeit gut korrigierbar sein. Der Anspruch muss sein, nach der OP eine optimale Sehleistung zu erzielen, also mindestens das, was Sie mit Brille oder Kontaktlinsen gewohnt sind.
In manchen Fällen ist eine zweite Behandlung erforderlich, meistens haben wir dieses Ziel aber bereits nach einer einmaligen Laserkorrektur erreicht.
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